Warum Bildretusche bei Fokusstackingaufnahmen

Wieder ein Thema, das ich bereits mit den unterschiedlichsten Leute besprochen habe. Lohnt es sich, nach einem Stack ein Foto aufwendig zu bearbeiten? Hier einige Beispiele, die ich denke, dass sie die Arbeit lohnten.

Eine Ergebnis aus einem Heliconfokus-Stack kam bei mir noch nie so heraus, dass ich auf Anhieb zufrieden war. Immer waren Bereiche, die verwaschen aussahen, Artefakte sichbar waren oder auch nur Schmutz auf den Objekten, die den Gesamteindruck des Fotos schmälerten. Also ist hier ein gewisses Maß an Retsuchierarbeit erforderlich. ich habe aus eigener Erfahrung gelernt, macht man diese Arbeit nicht gewissenhaft oder anders ausgedrückt penibel, hat man spätestens bei einem Bildausdruck dann die große Enttäuschung. Denn nach dem Ausdrucken springen einem diese Stellen geradezu ins Auge.

Deswegen gehe ich folgendermaßen vor:

In die 400% Ansicht zoomen, dann von links oben bis nach rechts unten das Foto regelrecht abscannen und die, ich nenne sie mal Stackingwürmchen (das sind solche kleinen Fäden, die a) aus Sensorflecken oder auch b) durch Staub im Objektiv zustande kommen) wegstempeln. Hier muss man einfach ausprobieren, welche Pinselspitze, Pinselgröße oder auch welche Deckkraft am Pinsel eingestellt werden muss. Das kann man nicht pauschalisieren und ist von Foto zu Foto unterschiedlich. Man sollte aber immer mal wieder in die Normalansicht zurückgehen und schauen wie sich die Retusche auswirkt. 

Eine weitere, noch aufwendigere Arbeit ist es den Hintergrund auszutauschen. Das kann man wiederum aber nur machen, wenn am einigermaßen klare Ränder um das Objekt hat (so wie an meinem Beispiel mit der Mosskapsel). Dann legt man sich eine neue Ebene an, füllt die mit der passenden Farbe, zeiht je nach Gefallen noch einen Verlauf über die Ebene, maskiert diese Ebene und malt, auch wieder in der 400% Ansicht, mit dem Pinsel um das Objekt herum und legt so den neuen Hintergrund frei. Bei mir hat sich etabliert, mit einer scharfen Pinselspitze zu arbeiten. Man bewegt sich aber hier im bereich von 2-5 Pixel, dementsprechend lange dauert solch eine Procedur. Auch hier ist ein sehr genaues Arbeiten unabdingbar und hat auf das Endergebnis gewaltigen Einfluss. Es gibt sicherlich viele Wege die nach Rom führen, aber für mich hat sich dieses Vorgehen als gut erwiesen.

 

links: Unbearbeitet, so wie es aus Helicon Focus mit Methode C heraus kam.

rechts: Retuschiert, nach etwa 45 Minuten Bearbeitungszeit.

Ich denke an dem Beispiel dieser Mooskapsel sieht man deutlich den Unterschied zwischen vor und nachdem der Hintergrund ausgetauscht wurde.

links: Beide sind eine 100% Ansicht.

 

Hier sieht man den Vergleich in der 400% Ansicht, also meiner Arbeitsebene. Hier kommt es darauf an, genau an der Pixelkante entlang zu "pinseln".

Rechtes Bild: Nach der Retusche

29.02.2016

Ein weiteres Bespiel, wo es sich lohnt sich etwas Zeit für die Bildretsusche zu nehmen. Man hat manchmal einen farbigen Saum um die gestackten Bilder.  Hier in der 400% Ansicht - links vor, rechts nach der Retusche.

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